Sicheres Grillen mit dem Elektrogrill
Grillen ist in Deutschland fast eine nationale Leidenschaft. Was wäre eine Geburtstagsfeier, ein Fußballspiel oder einfach ein gemütliches Treffen mit Freunden ohne leckere Gerichte frisch vom Grill? Elektrogrills gelten dabei als besonders sauber, sicher und leicht zu bedienen.
Welche Vorteile hat ein Elektrogrill?
Beim elektrischen Grillen entsteht kein Rauch. Auch die Geruchsentwicklung hält sich im Vergleich zum Holzkohle- oder Gasgrill in Grenzen. Deswegen dürfen Elektrogrills auf Balkonen und Veranden, ja sogar in der Wohnung, benutzt werden. Ihre Bedienung ist einfach: Stecker in die Steckdose, einschalten – fertig. Ein Thermostat hält die Temperatur konstant. Mit etwas Aufmerksamkeit kann das Grillgut praktisch nicht anbrennen. Nach der Benutzung ist der Elektrogrill viel leichter zu reinigen als andere Grills.
Wie ist es um die Sicherheit bestellt?
Die von Elektrogrills ausgehenden Gefahren werden oft unterschätzt. Verbraucher glauben, da es bei diesen Grills kein offenes Feuer gäbe, bestünde auch keine Gefahr. Diese Fehleinschätzung hat schon zu schweren Unfällen geführt.
Auch Elektrogrills sind potentiell gefährlich!
Welche Gefahren sind das?
Brandgefahr:
Beim Grillen entstehen hohe Temperaturen. Wodurch sie erzeugt werden, spielt keine Rolle. Unsachgemäßer Umgang mit dem Grill kann zu Verbrennungen und Bränden führen. Auch bei Elektrogrills besteht die Gefahr eines Fettbrands. Werden Öl oder Fett erhitzt, fangen sie spontan an zu brennen, wenn die Temperatur der Flüssigkeit den so genannten Brennpunkt überschreitet. Um das Feuer zu starten, ist keine offene Flamme notwendig.
Dazu kommt, dass Fettbrände besonders heimtückisch sind. Wird versucht, den Brand mit Wasser oder einer wässrigen Flüssigkeit (Bier, Limo und ähnliches) zu löschen, kommt es zu einer Fettexplosion. Das in das brennende Fett geschüttete Wasser verdampft explosionsartig. Dabei reißt es brennendes Fett bzw. Öl mit sich. Es entsteht ein Glutball. Akute Lebensgefahr!
Stromschlag
Elektrogrills sind starke elektrische Geräte. Die meisten haben eine Leistung von 2.000 Watt oder sogar mehr. Wird der Grill unter feuchten Bedingungen benutzt, kann es zu einem Kurzschluss kommen. Es kommt auch relativ oft vor, dass beim Transport oder der Aufbewahrung das Netzkabel beschädigt wird und Drähte blank liegen. In Häusern mit alten elektrischen Leitungen besteht die latente Gefahr eines Kabelbrands. Ebenso gefährlich ist es, den Elektrogrill mit einer Verlängerungsschnur zu benutzen. Die sind häufig für die hohe Belastung nicht ausgelegt. Die Steckerkupplungen können sich überhitzen und einen Brand auslösen.
Standort
Der Elektrogrill muss so aufgestellt werden, dass er nicht umkippen kann. Am besten ist ein Standort, an dem er nicht im Weg steht. Beim Grillen haben Kinder und größere Haustiere wie zum Beispiel Hunde in der Nähe des Grills nichts zu suchen! Wird der Elektrogrill in der Wohnung als Tischgrill benutzt, ist darauf zu achten, dass die Stellfläche nicht brennbar ist. Den Grill auf den Küchentisch mit einer Tischdecke aus Stoff oder Plastik zu stellen, ist keine gute Idee! Sicherer ist beispielsweise die Spüle oder der Küchenherd.
Für alle Arten von Grills gilt, dass der Benutzer sich vor der Inbetriebnahme die Bedienungsanleitung durchlesen sollte. Wer grillt, sollte zudem nüchtern sein. Grillen und Alkohol vertragen sich nicht gut miteinander. Grillen ist potentiell gefährlich. Alkohol macht aber leichtsinnig, benebelt die Sinne und verzögert das Reaktionsvermögen. Sollte es zu einem Zwischenfall kommen, können Betrunkene oft nicht schnell genug reagieren.
Was tun, wenn etwas passiert?
Bei einem Vorfall mit elektrischen Strom den Elektrogrill sofort vom Stromkreis trennen. Dazu weder das Gerät noch das Netzkabel berühren! Besser ist es, die Hauptsicherung abzuschalten und erst danach den Stecker zu ziehen.
Bei einem Feuer den Brand niemals mit Wasser oder einem Nasslöscher löschen. Am besten eignet sich ein Fettbrandlöscher. Diese Feuerlöscher sind für die Brandklassen A, B und F zugelassen. Damit kann auch ein Fettbrand sicher gelöscht werden. Überhaupt ist ein Fettbrandlöscher der ideale Feuerlöscher für Privathaushalte. Damit können sowohl brennende Feststoffe als auch Fett und elektrische Brände (bis 1000 Volt Spannung) gelöscht werden. Das Löschmittel ist nicht gesundheitsschädlich. Ein Fettbrandlöscher hinterlässt auch keine Spuren wie ein Pulverlöscher. Bei letzteren richtet das Löschpulver oft mehr Schaden an als das Feuer.
War die Ursache des Unfalls ein technischer Defekt, muss der Elektrogrill sofort entsorgt werden. Er darf unter keinen Umständen weiter benutzt oder eigenmächtig repariert werden.
Werden einige grundlegende Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, ist das Grillen mit einem Elektrogrill sicher und wird für alle zu einem großen Vergnügen.
Keine Kommentare vorhanden